100 Jahre Oktoberrevolution 2017 29.10.2017

Sonntag, 29. Oktober - Revolution statt Krieg

100 Jahre Roter Oktober beginnt seine Fahrt in Hamburg

Hamburg, nicht Leningrad. Weil es der Klassenkampf mit sich bringt. Das aber, was die große sozialistische Oktoberrevolution vor 100 Jahren begann, lässt nicht auf sich warten. Endlich!
Rote Fahnen
Mönkebergstraße. Hamburgs „gute Stube“ am Sonntag mittag. Die Internationale ist zu hören und Obdachlose zu sehen. Die mit Obdach sind sich meist sicher: das, was man hört, kennt man. Und es kommen die Roten Fahnen, angeführt durch die Pariser Commune. Kein Gezeter, kaum Unverständnis! Natürlich aber die Ignoranz, die das Bürgertum aufbringen kann, wenn ihm sein Ende serviert wird. Der Aurora - der Aurora, die das Startsignal für den Sturm auf das Winterpalais lieferte und damit den endgültigen Sturz der letzten Ausbeuterklasse einleitete - bietet man das Museum an. Freilich haben sie recht damit, denn es ist das Wissen, das ihnen den Untergang bereitet, das sich eben nicht ausstellen lässt. Das Bürgertum lehnt die Revolution ab. Wer das nicht glauben mag, der schließe sich dieser Tage dem Aktionszug an.
Zug Publikum Frau Frauen
„An alle - An alle - Funkspruch an alle! Schluss mit dem Völkermord!“ Richtig! Was vom vierten Wagen als Sprechchor zu hören ist, stößt auch in Hamburgs bekanntester Einkaufsstraße auf Zustimmung. Meist durch diejenigen, die mit der Internationale die Faust reckten. „100 Jahre Roter Oktober - weltweit unsere Zukunft. Kommt mit!“ heißt es weiter und prompt reagieren die, die der annektierten DDR entstammen. Es geht um die Macht, um die, die sie persönlich wollten und um die, die kapieren, dass sie es selbst gewesen sind, die den Sozialismus nicht verteidigten.
Der Zug gelangt in die so genannte „Hafencity“. 30.000 Euro für den Quadratmeter seien hier wenig, heißt es. Kein Stein stünde mehr auf dem anderen, hätte es die Arbeitermacht und ihre Rote Armee nicht gegeben. Keine Elbphilharmonie würde nur einen Ton klingen lassen, hätten nicht die sowjetischen T34 Panzer diesem Land die Befreiung, die es nicht nutzte, gebracht. An dritter Stelle des Zuges ist eben dieser Panzer zu sehen, zig Tausende zücken ihre Handys. Und die „20 Millionen Toten Stalins“. Die westdeutsche Geschichtsschreibung erklärt sich die Macht des Volkes eben durch seine eigene Historie. Die, die das verstehen, sie gibt es. Auch vor der Elbphilharmonie. Aber sie treten zurück und nicht vor. Es sind die Zeiten, in denen sich Geschichte nicht wiederholt, aber ihre Unkenntnis Wahlverhalten erklären, die die Tat in diesem Jahr ohne Umschweife diktiert: Revolution statt Krieg!
Elbphilharmonie Faust
Keine 500 Meter entfernt, an den Landungsbrücken, drehen sich die Verhältnisse. Diese Revolution, von der die Rede ist, sie wird benötigt. Ihr habt recht.
Schanze: Die Anwohner strömen zu den Fenstern, das Straßenbild prägt sich durch Interesse. „Ich bin nicht für den Kommunismus, aber ich sehe, dass es mit dem Kapitalismus zu Ende geht“.
Landungsbruecken
Die Arbeitermacht äugt aus dem Kellerfenster und die Schanze fragt sich zurecht, ob sie Interesse am Krieg haben kann. Man hat das, was plötzlich zu sehen ist, schon einmal gehört. Sind es wirklich die Arbeiter, die in einem solchen Kampf die Führung übernehmen müssen? Man nähert sich dem Zug und erneut recken sich die Fäuste, als die Internationale, diesmal aus den Lautsprechern des fünften Wagens, zu hören ist. Zu sehen sind dort die Gesichter von Marx und Engels, von Lenin, Mao Tse Tung und Stalin.