100 Jahre Oktoberrevolution 2017 30.10.2017

Montag, 30. Oktober - Revolution statt Krieg

„Revolutionen sind eine schwere Geburt“...!

... „wie jede Geburt eine schwere und harte ist.“ Vor dem Hamburger Gewerkschaftshaus setzt der Aktionszug seine heutige Fahrt fort. Wieder ein Tag der Gegensätze. Es gibt sie nicht, „die Haltung“ im Volk. Aber es gibt leere, gähnend leere Gewerkschaftshäuser. Die „Geburt“, so die verdi-Sekretärin aus München, die zum Megaphon greift, brachte Genossen bei der Gründung der Gewerkschaften zur Welt, keine „Kolleginnen und Kollegen“. „Es wird der Tag kommen, an dem es wieder heißen wird: Genossen!“ Im 12. Stock, bei der IG-Metall, war niemand anzutreffen (die Büros waren geschlossen), der nach diesen Worten zum fünften Wagen hätte gehen können, um das Angebot von Karl Marx anzunehmen: „Hic Rhodus! Hic Salta! Hier ist die Rose! Hier tanze!“. Aber das Kind fällt schließlich nicht vom Himmel und die Sache des Roten Oktober sollte nicht zum letzten Mal genau dort Halt machen, wo die Arbeiterklasse ihre Grundorganisation wieder zu eigen machen wird.
Mönckebergstraße die II.: Das Volk ist auf den Beinen. Nirgends mehr ein Plätzchen, das einem Ruhe bringt. Ein Schelm, der böses denkt, sollte diese Unruhe nun durch „Lenin“, gesungen von Ernst Busch, zur Ordnung gelangen. Natürlich nicht. Stattdessen folgt dem Hetzer immer einer, der diesen 100. Jahrestag nicht vergessen will. Das Mindeste sind dann zwei SPD ́ler, die nicht für uns sind, aber sehen, dass „es gut ist, die Geschichtsvergessenheit in diesem Land zu bekämpfen.“ Schließlich zeigt sich das, was nur die Straße zeigen kann: Die Masse sollte nicht davor täuschen, dass aus ihr die heraustreten, die im entscheidenden Moment eben doch dort stehen können, wo die Zukunft sich für uns wendet. Sie sind es, die sehen, dass der Faschismus wahrlich kein Hirngespinst ist, und sie sind es, die nun zugeben, dass der Gedanke an die Revolution als Machtfrage, nicht als Utopie, Sinn macht. Sie kann der Reaktion zuvor kommen, sonst niemand.

Wir lassen das Rathaus hinter uns Richtung Altona. Kein Durchkommen mehr auf der Ottenser Hauptstraße. Man will es auch gar nicht. Jugendliche steigen zu - einfach so. Fäuste recken sich in den Himmel.

Wagen 1 - Commune Wagen 2 - Aurora Wagen 3 - Traktor Wagen 3 - Panzer Wagen 4 - statt Wagen 5 - Krieg Wagen 6 - Plakat vor DGB-Haus


Mönckebergstraße die III.: „Dieser Traktor? Was soll das?“ Wagen drei, erster Teil. Die Sowjetunion schaffte es innerhalb weniger Jahre, sich vollständig selbst zu ernähren. Aufgaben, die eine Revolution mit sich bringt, möchte man nicht weiter auf den Kosten anderer Völker leben. Fortschritt und Reaktion halten sich weiter die Waage. Morgen, zur vierten und letzten Durchfahrt, werden wir sehen, ob sich daran etwas ändert.

In Eppendorf, auf der Fahrt zum Haus der Ernst Thälmann Gedenkstätte, wird uns klar, dass eine solche Aktion nicht einfach verlangen kann, sich anzuschließen. Es ist jeder einzelne, der zur Tat schreiten muss und dem die Erfahrungen der Bolschewiki zeigen, dass ein anderer Weg aussichtslos ist. Zur Abschlusskundgebung, auf der auch ein Vertreter der Gedenkstätte spricht, heißt es denn auch mit den Worten Thälmanns, dass „es keinen anderen Weg zur Befreiung der Arbeiterklasse, zur Verwirklichung des Sozialismus gibt, als den Weg der proletarischen Revolution unter Führung der Kommunistischen Partei, den Weg, der am 7. November zu dem ersten weltgeschichtlichen Sieg der Arbeiterklasse geführt hat.“

Zug